CDU-Stadtverband Markdorf

Vortrag zum Thama Brunnen

Überlegungen zum Thema Brunnen im Gemeindarat vorgetragen.
Mit Mehrheitsbeschluss wurde die Erstellung der Wasserenahmestelle in der Gemeinderatsitzung am 23. September 2008 beschlossen.
Vorgetragen von Thomas Beck am 23. September 2008 in Gemeinderatsitzung

Gestatten Sie mir einige Überlegungen zum Brunnen

Um 1900 gab es in Markdorf mindestens 5 öffentliche Brunnen.
3 Brunnen sind meines Wissens aus der Hellquelle gespeist worden. Dem Wasser der Hellquelle wurden bereits im 17. Jh. heilsame Wirkungen zugeschrieben und die Markdorfer Bader dieser Zeit benutzten es für ihre Anwendungen in der ehemaligen Badstube in der Wette, welcher einer gewissen Bedeutung nachgesagt wurde. Die Wette liegt im Bereich des aktuellen ehem. Landwirtschaftsamtsgebäudes.
Bis in die 70 er Jahre hat der Hellbrunnen (im heutigen Stadtgraben an anderer Stelle) und der Brunnen vor dem Hotel Bischofschluss (ehemalige Apotheke) Wasser aus der Hellquelle geführt. Um 1900 gab es einen grossen flachen Brunnen mit Ausmassen von etwa 5 x 5 Meter, der sich seitlich direkt neben dem heutigen Cafe Cappucino befand. Auch dieser Brunnen wurde aus der Hellquelle gespeisst. Ich selbst durfte in meiner Kindheit täglich mitunter mehrmals Wasser vom Brunnen hinter dem Haus in Kannen besorgen, welches zum Kaffe oder zum Saftverdünnen gerne benutzt wurde.

Markdorf hat inzwischen keinen Frischwasserbrunnen mehr.

Kollege Erich Karollus hat festgestellt, dass zwischen Passau und Wien in selbst kleinsten Orten öffentlich zugängliche Frischwasserbrunnen selbstverständlich sind.

Der Bildhauer Leonard Lorenz hat für uns ein Wachsmodell erarbeitet. Der Brunnen würde aus Bronze gearbeitet. Die Ausführung vermittelt nach den Worten des Künstlers deutlich mehr Spannung als das inzwischen dem Sommer geopferte… Wachsmodell. Der Brunnen ist äußerst stabil konstruiert und könnte von vielen Generationen genutzt werden.

Die Gusskosten belaufen sich auf ca. EUR 4.000. Für die Kosten des Modells mit Entwurf wären EUR 9.000 fällig. Für die
Wasserleitungsarbeiten durch den Bauhof sind ca. EUR 5000 bis 6000 zu verrechnen. Maurerarbeiten fallen mit EUR 1.000 an.

Nach erstaunlichem wirtschaftlichen Erfolg und entsprechender Finanzlage kann sich unsere Stadt heute einen grundsätzlichen kulturellen Beitrag über EUR 20.000 durchaus leisten.

Nachdem vor über 100 Jahren die Privathaushalte in Markdorf mit Leitungswasser versorgt worden sind, könnte Frischwasser nun wieder im öffentlichen Raum von jedermann unentgeltlich genutzt werden.

Die Hellquelle ist versiegt aber auch Bodenseewasser hat schließlich erstklassige Qualität.

Der geplante Standort in der Mauer gegenüber dem Cafe Cappucino greift den historischen Brunnenstandort in idealer Weise auf.

Die aufstrebende Marktstraße lechzt nach dem Brunnen und wird entsprechend aufgewertet.

Diese Wasserentnahmestelle verdient wahrlich die Bezeichnung „Brunnen“ und als solche könnte sie durch die künstlerische Ausgestaltung, neben dem ursprünglichen Nutzen, auch den Gedanken an eines unserer wertvollsten Güter vermitteln,über welches viele Menschen gar nicht verfügen können.

Thomas Beck

PS.
Mit Mehrheitsbeschluss wurde die Erstellung der Wasserenahmestelle beschlossen.