Ulrich Müller als Aufsichtsratsvorsitzender der Schloss Aulendorf GmbH war zu Gast bei der CDU Markdorf.
Zu einem leidenschaftlichen Stadtgespräch hatte die CDU Markdorf ins Obertor eingeladen. Unter der Frage „Wie geht es weiter mit dem Bischofsschloss?“ referierte Minister aD Ulrich Müller über die Schloss Aulendorf GmbH. Ulrich Müller sitzt seit einigen Jahren dem Aufsichtsrat dieser städtischen GmbH vor, der das Schloss gehört. Die Stadt Aulendorf nutzt das von der GmbH angemietete Schloss als Rathaus.
Übrige, nicht vermietete Flächen versuche die GmbH auf dem offenen Markt unterzubringen. Dieses Unterfangen sei sehr mühsam bis fast unmöglich, berichtete Müller. Derartige, denkmalgeschütze Bauten seien abseits der kommunalen Nutzung quasi nicht mehr vermittelbar. Zu teuer im Unterhalt, zu eingeschränkt in der Nutzung. Öffentlich-rechtliche Nutzer könnten hingegen idR durchaus eine dem Gebäude angemessene, qualitätsvolle und schonende Nutzung garantieren, Rathäuser seien dafür prädestiniert.
Insbesondere die zahlreichen Befürworter des Rathaus-Umzuges fühlten sich durch den Impulsvortrag gestärkt. Mitglieder der Initiative gegen den Umzug brachten erneut die Nutzung als Hotel ins Spiel, sprachen sich aber auch für eine kommunale Teilnutzung aus. Die Debatte wurde teilweise sehr emotional geführt, weshalb ein Gast vorschlug, man solle sich eine 2-3jährige Denkpause verordnen, um Abstand zu gewinnen.
Kosten in Höhe von ca. 9.000.000 Euro für Brandschutz und denkmalgerechte Grundsanierung fielen in jedem Fall an – gleich, welche Verwendung sich für den Gebäudekomplex am Ende finden würde. Eine Aufsplitterung in verschiedene Nutzungsmöglichkeiten konnte sich das Gros der Zuhörer nach Müllers Referat nicht vorstellen. Zu lebhaft hatte er von den unzähligen missglückten Versuchen erzählt, das Ensemble als Ganzes resp. die Teilflächen kurz-oder langfristig an den Mann zu bringen.
Die Vorsitzende Susanne Schwaderer resümierte am Ende der Veranstaltung, dass der Vortrag von Ulrich Müller sehr wichtig und interessant gewesen sei. Sie selbst sei mehr denn je davon überzeugt, dass die Umwidmung des Bischofsschlosses zum Rathaus nach wie vor der richtige, da nachhaltige und stimmige, Weg sei. Bezeichnend sei, dass leider keine wesentlich neuen Ideen für die Nutzung gefunden werden konnten. Dies zeige aber auch, wie intensiv und tiefgehend die Diskussionen im Vorfeld des Bürgerentscheids geführt worden seien.
Ergebnissammlung im Rahmen des CDU Stadtgesprächs „Wie geht es weiter mit dem (Bischofs)Schloss?“:
- Kommunale Nutzung / Rathaus
- Kommunale Teilnutzung bspw. als Standesamt und Kulturamt; anderweitige, auch private Vermietung der restlichen Fläche
- Hotel – unter der Berücksichtigung, dass es dann komplett (inkl. Turm, Garage,…) verkauft werden müsste
- Stadtarchiv und Heimatmuseum
- Denkpause für die nächsten 2-3 Jahre, um Abstand zu bekommen und andere Projekte abzuarbeite
Innerstädtisches Gesamtentwicklungskonzept:
- Welche Gebäude sind in diesem Bereich in der öffentlichen Hand?
- In welchem Zustand sind diese Gebäude?
- Welche aktuelle kommunale Nutzung passt von der Nutzungsart und der benötigten Fläche ins Schloss?